Brennholz richtig lagern

Robert Zepter

Artikel verfasst von

Robert Zepter

Publiziert:

29.10.2024

Um eine optimale Verbrennung von Brennholz zu gewährleisten, steht an erster Stelle die richtige Lagerung. Als ein positiver Nebeneffekt ergibt sich dabei die Senkung der Heiz- und Energiekosten. Entscheidend für die Effizienz während des Verbrennungsprozesses ist also die richtige Lagerung, insbesondere die ausreichende Trocknung des Brennholzes. Um das Kaminholz in angemessener Form zu lagern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Welche Lagerzeit ist optimal? - Brennholz Wissen kompakt

Es ist sehr wichtig, dass frisches Holz je nach Brennholzsorte mindestens ein bis zwei Jahre einem ausreichenden Trocknungsprozess unterzogen wird. Der Wassergehalt des Holzes sollte unbedingt auf einen Restwert von weniger als 20 % reduziert werden. Feuchtes Holz lässt die optimale Heizleistung nicht vollständig ausschöpfen und mindert zudem auch die Brennqualität. Als Folge entstehen lästige Ablagerungen von Ruß und Wasserdampf, für deren Beseitigung man zusätzlich unnötige und ansonsten vermeidbare Sanierungskosten aufnehmen muss.

Eine zu lange Lagerzeit ist allerdings auch nicht zu empfehlen, weil sich der Heizwert des Brennholzes, bei zu langer Lagerung, stetig verringert. Um einen Ausfall des mühselig vorbereiteten Holzes zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass die optimale Lagerzeit von zwei Jahren nicht überschritten wird. Ein Restfeuchtemesser findet heraus, ob das Holz noch zu feucht ist. Solches Kaminholz erkennt man während des Anfeuerns am leichten Zischen im Kamin und auch an der geringen Bläschenbildung auf der Holzoberfläche.

Den richtigen Lagerplatz auswählen für Ihr Kaminholz

Man wählt am besten einen durchlässigen und trockenen Boden oder lagert das Holz auf Holzpaletten, um das Brennholzlager draußen vor Bodennässe zu schützen. Ein Brennholzlager oder unter Umständen eine spezielle Holzkonstruktion selber zu bauen, ist auf jeden Fall eine gute Alternative. Nicht nur die Verlängerung der hauseigenen Dachtraufe oder Konstruktionen mit Schleppdächern, sondern auch halboffene Räume mit Lagerböden eignen sich als Unterstand für Brennholz. Mobile Abdeckungen wie z.B. Planen schützen das Holz vor Regennässe, indem sie über das Lager gespannt werden. Für die Platzauswahl eignen sich Gitterboxen und Kaminholzregale hervorragend, denn die gespaltenen Holzscheite lassen sich so leicht und locker stapeln. Dabei gewähren sie nicht nur den nötigen Abstand zum Boden, sondern tragen auch zur besseren Luftzirkulation bei. Durch die gute Luftzufuhr verringert sich dann nicht nur das Risiko von Schimmelbildung, sondern dient auch der gleichmäßigen Trocknung des gesamten Brennholzstapels.

Weitere Voraussetzungen für schnelle Trocknung von Brennholz

Um das Brennholz vor Nässe gut zu schützen ist es auch wichtig, dass die Lagerorte überdacht sind. Um zur besseren Luftzirkulation beizutragen, sollte der Mindestabstand zwischen dem Holzstapel und der Wand, dem Boden bzw. dem Dach mindestens 20 cm betragen. Was man keinesfalls benutzen sollte sind luftundurchlässige Planen, die in dieser Hinsicht absolut kontraproduktiv sind. Geschlossene Räume wie Garagen oder Keller sind ebenso unzweckmäßig, weil sie die genannten Voraussetzungen für die optimale Lagerhaltung nicht erfüllen. Um den Befall von Pilzen, Fäule oder Schimmel zu vermeiden, sollte der Lagerplatz unbedingt trocken und gut belüftet sein, und falls möglich auch direkte Sonneneinstrahlung erhalten. Es ist auch sinnvoll, das Holz schon vor der Lagerung in kleine ofengerechte Scheite zu spalten, denn so trocknen wesentlich schneller als unbehandelte und große Holzstücke.


Häufige Fragen zur Lagerung von Brennholz

Brennholz sollte an einem luftigen, überdachten und trockenen Ort gelagert werden. Idealerweise lagert man es in einem Holzunterstand, der die Zirkulation der Luft ermöglicht, damit das Holz gleichmäßig trocknen kann.

Die Trockenzeit für Brennholz beträgt in der Regel zwischen 1 und 2 Jahren. Der Feuchtigkeitsgehalt sollte auf unter 20 % sinken, um eine effiziente Verbrennung zu gewährleisten und die Bildung von Ruß und Schwelgasen zu minimieren.

Die Lagerung im Keller ist meist nicht ideal, da dort oft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Brennholz benötigt eine gute Luftzirkulation und geringe Luftfeuchtigkeit, um Schimmelbildung zu vermeiden und ausreichend zu trocknen.

Der Feuchtigkeitsgehalt kann mit einem Feuchtigkeitsmessgerät geprüft werden, das in das Holz eingestochen wird. Optimaler Brennstoff hat einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 20 % für eine saubere Verbrennung.

Ja, Brennholz sollte oben abgedeckt werden, um es vor Regen und Schnee zu schützen. Die Seiten sollten jedoch frei bleiben, damit Luftzirkulation möglich ist und das Holz weiterhin gut trocknen kann.

Harthölzer wie Buche, Eiche und Esche eignen sich gut für die Lagerung im Freien, da sie eine hohe Dichte haben und weniger anfällig für Feuchtigkeit sind. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer sollten eher unter einem Schutzdach gelagert werden, da sie schneller Feuchtigkeit aufnehmen.

Brennholz ohne Unterstand richtig lagern

Die sogenannte Holzmiete kann man sich als einen rund gestapelten Holzhaufen vorstellen. Die runde Form sorgt für eine stabile Konstruktion und ist ebenfalls eine gute Möglichkeit der Holzlagerung, wenn man nicht über einen festen Lagerplatz verfügt. Ein besseres Ablaufen des Regenwassers wird durch das spitze Holzscheddach ermöglicht, so dass das Kaminholz schön trocken bleibt. Im Winter empfiehlt es sich dann das Brennholz vor dem Heizen noch ein wenig vorzuwärmen, indem es im bereits temperierten Wohnraum einige Stunden aufbewahrt wird. Ein gemütlicher Abend vor dem eigenen Kaminofen kann so ungestört beginnen.

Robert Zepter

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Robert Zepter

Robert Zepter ist ein erfahrener Forstwissenschaftler mit über 20 Jahren Praxis in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Holzhandel. Nach seinem Studium in Forstwirtschaft und Umweltmanagement arbeitete er als Berater für verschiedene Forstbetriebe und entwickelte Strategien zur nachhaltigen Nutzung von Holzressourcen. Seit 2010 ist er als freier Autor bei Brennando.de tätig und teilt sein umfangreiches Wissen in Artikeln und Büchern über die Themen Brennholz, nachhaltige Forstwirtschaft und erneuerbare Energien. Robert ist überzeugt, dass die Nutzung von Holz als umweltfreundliche Energiequelle entscheidend zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beiträgt.