Kaminholz-Wissen: Erle als Brennholz nutzen

Die Erle ist ein Laubbaum, der der Fichte wohl am ähnlichsten ist. Wenn es kein Laubbaum wäre, dann würde man die Erle sicherlich oft verwechseln. Sie wurde im Jahr 2003 als Baum des Jahres gewählt. Erlen kann man z. B. an sumpfigen Orten finden oder wo Bäche und Flüsse über die Ufer treten und Auen bilden. Eine Eigenschaft ist besonders für die Erlen charakteristisch, nämlich dass sie ziemlich gut imprägniert sind.

Erle Brennholz
Erle Brennholz und Kaminholz

Ihr Holz kann unter Wasser auch Jahrhunderte überdauern. Es gibt mehrere Arten der Erlen, davon sind in Deutschland vor allem drei Arten heimisch, während die Schwarzerle am meisten verbreitet ist. Die Rinde ist dunkelgrau bis schwarz und ihr verdankt die Schwarzerle auch ihren Namen. Nach der Schwarzerle ist in Deutschland auch die Grauerle weit verbreitet. Den Blättern der Schwarzerle fehlt die Spitze, deswegen sind sie auch am leichtesten zu erkennen. An manchen Orten wird die Schwarzerle auch Roterle genannt, doch häufig handelt es sich hierbei nur um eine Verwechslung mit der nordamerikanischen Erlenart. Auf jeden Fall ist die Erle in Deutschland eine sehr wichtige Baumart und wird sehr häufig als Brennholz genutzt.

Brenneigenschaften von Erlenholz und sonstige Verwendung

Erlenholz zählt zu Weichholz und hat eine mittlere Rohdichte von ca. 0,55 g/cm³. Obwohl der Brennwert von Erlenholz unter dem von Eiche und Birke liegt, sollte man dennoch nicht ganz auf das Erlenholz verzichten, weil es nämlich sehr günstig ist. Am nächsten liegen die Brenneigenschaften von Erlenholz der Fichte. Da es schnell Feuer fängt und einen großen Harzanteil besitzt, ist das Erlenholz für den offenen Kamin keine gute Wahl. Dank dem großen Harzanteil wird es auch häufig als Anzündholz genutzt. Wenn man gutes Brennholz sucht, sollte man immer alle möglichen Aspekte betrachten. Ein großer Vorteil dieser Brennholzsorte ist der günstige Preis. Die weit verbreitete Schwarz- und Grauerle sind schnell wachsende Baumarten und daher ein wichtiger Grund, weshalb die Erle sehr häufig als Brennholz genutzt wird. Die Erle stellt auch den Grundstoff für verschiedene spezielle Holzkohlen dar.

Beschreibung der Erlen

Die Schwarzerle kann bis zu 120 Jahren alt werden, eine Höhe von 30 m erreichen und dabei einen Stammdurchmesser von 1 m haben. Doch ein Alter von 120 Jahren ist nicht ihr Maximum, da der Baumstumpf einiger Arten nach dem Absterben neue Triebe entwickeln kann und somit noch älter wird. Das verdanken die Erlen ihrem langen austriebsfähigen Baumstumpf. Normalerweise ist die Schwarzerle astfrei und wächst gerade, doch wenn das Licht gut zugeführt wird, kann die Schwarzerle auch Äste entwickeln. Eine borkige Rinde ist charakteristisch für diesen Baum. Ovale und spitzlose Blätter mit gesägtem Blattrand sind auch leicht zu erkennen. Vor dem Austrieb der Blätter blüht die Schwarzerle, also im März und April ungefähr. Der Wind ist der Verbreiter der Früchte, der kleinen Zapfen. Erlen sind europaweit verbreitet, sogar östlich bis Sibirien und südlich bis nach Nordafrika. Interessant zu erwähnen wäre, dass aus Erlenholz sehr häufig Musikinstrumente gebaut werden, vor allem elektrische Gitarren.

Robert Zepter

Artikel verfasst von

Robert Zepter

Robert Zepter ist ein erfahrener Forstwissenschaftler mit über 20 Jahren Praxis in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Holzhandel. Nach seinem Studium in Forstwirtschaft und Umweltmanagement arbeitete er als Berater für verschiedene Forstbetriebe und entwickelte Strategien zur nachhaltigen Nutzung von Holzressourcen. Seit 2010 ist er als freier Autor bei Brennando.de tätig und teilt sein umfangreiches Wissen in Artikeln und Büchern über die Themen Brennholz, nachhaltige Forstwirtschaft und erneuerbare Energien. Robert ist überzeugt, dass die Nutzung von Holz als umweltfreundliche Energiequelle entscheidend zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beiträgt.