Kaminholz-Wissen: Eibe als Brennholz verwenden

Der immergrüne und langsam wachsende Baum der Eibe gilt als die älteste Baumart in ganz Europa. Sie wird auch als die „Europäische Eibe“ oder auch oft als die „Gemeine Eibe“ bezeichnet und ist gleichzeitig die einzige europäische Eibenart. Sie lässt sich sehr gut schneiden, was für Nadelbäume eher ungewöhnlich ist.

Eibe Brennholz
Eibe Brennholz und Kaminholz

Deshalb wird die Eibe oft als Heckenbaum gepflanzt. Zudem haben die Eiben noch weitere ungewöhnliche Eigenschaften, z.B. dass sie kein Harz haben und mehrstämmig, häufig sogar in Strauchform wachsen. Die Eiben ähneln jedoch sehr den Laubbäumen, da sie eine rotbraune Schuppenborke haben. Es gibt ungefähr 80 verschiedene Arten von Eiben. Sie treten oft in Mischformen auf, da sie zur Bastardisierung neigen und somit ist die Unterscheidung jeweiliger Eibenarten oftmals ziemlich schwer. Häufig wird die Eibe auch als Brennholz verwendet und kommt vor allem als Mischholz zusammen mit anderen Holzarten vor.

Brenneigenschaften der Eibe

Eibenbäume kann man selbst in extremen Gebieten auffinden, da ihnen eisige Temperaturen, wochenlanger Wassermangel und andere schwierige Umweltbedingungen nichts ausmachen können. In Deutschland und in der Schweiz stehen die Eiben unter Naturschutz. Eiben zählen zu den klein wachsenden Bäumen, da sie normalerweise nicht höher als 15 m werden. Außerdem wachsen sie auch sehr langsam.

Die giftigen Eibennadeln sind weich und biegsam, haben eine leicht gebogene Form. Sie sind ca. 2-4 cm lang und ca. 2 mm breit. Auf der einen Seite sind sie dunkelgrün gefärbt, auf der anderen hell-olivgrün. Eiben können sogar zwischen 3000 und 4000 Jahre alt werden. Für ihr mögliches Alter, blühen sie zum ersten Mal relativ früh im Alter von 20 Jahren. Obwohl die Eiben weit verbreitet sind, gibt es Teile in Europa, wo sie überhaupt nicht vorkommen, wie z. B. Dänemark oder in Teilen von Belgien, Holland und Norddeutschland. Die Eibe kann auch im Schatten unter anderen Bäumen gut überleben. Auch wenn sie normalerweise nur auf frischem Boden mit viel Nährstoffen wächst.

Achtung: Eiben sind giftig!

Eiben haben kleine rote Früchte, durch welche sie auch leicht zu erkennen sind. Vögel tragen zur Verbreitung der Samen bei, da diese für sie ungefährlich sind. Allerdings können sie bei Menschen ernsten Schaden verursachen. Der Kern der Eibenfrüchte kann z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall verursachen. Schon in geringen Mengen können sie auch tödlich sein! Auch wenn die Früchte süßlich schmecken, sind sie sehr schleimig. Der Kern kann sehr gefährlich werden, falls man diesen mitisst. Immerhin ist der Kern sehr schwer zu entfernen. Deswegen sollte man jeden möglichen Kontakt meiden. Schon ein paar Gramm sind tödlich für den Menschen, für kleine Tiere wie Kaninchen reichen auch nur ein paar Nadeln. Geringe Mengen sind auch für größere Tiere sehr gefährlich. Deshalb ist es empfehlenswert, beim Kontakt mit dem Fruchtkern sofort den Arzt aufzusuchen. Aber nicht nur die Beeren sind hoch giftig, sondern auch die Nadeln und Rinde. So sind die Eiben vor Wildfraß effektiv geschützt. Dennoch ist das Eibenholz als Brennholz sehr nützlich, denn es gilt als gutes Anzündholz.

Robert Zepter

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Robert Zepter

Robert Zepter ist ein erfahrener Forstwissenschaftler mit über 20 Jahren Praxis in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Holzhandel. Nach seinem Studium in Forstwirtschaft und Umweltmanagement arbeitete er als Berater für verschiedene Forstbetriebe und entwickelte Strategien zur nachhaltigen Nutzung von Holzressourcen. Seit 2010 ist er als freier Autor bei Brennando.de tätig und teilt sein umfangreiches Wissen in Artikeln und Büchern über die Themen Brennholz, nachhaltige Forstwirtschaft und erneuerbare Energien. Robert ist überzeugt, dass die Nutzung von Holz als umweltfreundliche Energiequelle entscheidend zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beiträgt.