Kaminholz-Wissen: Lindenholz als Brennholz nutzen

Lindenholz eignet sich recht wenig zum Heizen. Es brennt schnell ab, erzeugt wenig Wärme, dafür aber viel Asche. Zudem hat es einen geringen Heizwert. Deshalb ist es gut als „Sommerholz“ geeignet, wenn es im Raum nicht so heiß werden soll. Das Lindenholz trocknet recht schnell. Der Heizwert der Linde beträgt etwa 1500 kWh/ kg. Ein Raummeter trockenes Lindenbrennholz ersetzt etwa 150 Liter Heizöl. Die Dichte der Linde beträgt 480 bis 570 kg/m3. Dieses Kaminholz ist also nicht für die kalten Wintertage geeignet, da es nicht viel Wärme beim Verbrennen erzeugt.

Eigenschaften des Lindenholzes

Bei der Linde unterscheiden wir einige Arten, wie zum Beispiel die Stein-, Schwer-, Brand- und Berglinde. Es unterscheiden sich auch die Sommer- und Winterlinde. Abhängig von der Lindenart wachsen die Lindenbäume zwischen 15 und 40 Meter hoch. Der Durchmesser des Stammes ist auch unterschiedlich von Art zu Art und variiert zwischen 1.5 Meter und 2 Meter. Die Linde kann ein Alter von bis 1000 Jahren erreichen. Der Stamm einer Winterlinde ist schlank, lang, walzig, astfrei und mit einer hoch angesetzten schlanken Krone.

Die Winterlinde hat kräftige, tief- und flachstreichende Seitwurzel. In einem gewissen Alter wird die Rinde zu einer brauen bis schwarzgrauen Rinde. Die Laubblätter sind derb und herzförmig, sie sind wechselständig und zweizellig angeordnet. Bei dem Lindenlaub fallen die Knospenschuppen recht früh ab. Die Winterlinde blüht im Juni/ Juli, etwa 2 Wochen nach der Sommerlinde, und zwar gelblich grün.

Verarbeitung des Holzes Linde

Das Lindenholz ist besonders gut geeignet zum Schnitzen und Drechseln und lässt sich allgemein gut bearbeiten. Es ist gut schälbar, messbar und leicht zu biegen. Die Oberfläche des Lindenholzes lässt sich leicht und gut polieren, beizen und einfärben, das Lackieren ist auch unproblematisch. In der Verbindung mit Nägel und Schrauben hält es sehr gut, doch das Verleimen ist schon etwas komplizierter. Am Sonnenlicht kann das Lindenholz leicht vergilben. Das Lindenholz ist generell chemisch inaktiv, doch im Kontakt mit Eisen bildet sich bei der Feuchtigkeit eine graue Verfärbung, denn das Eisen neigt zur starken Korrosion.

Geschichtliches Linde-Wissen

Für die Germanen und Slawen ist die Linde ein heiliger Baum. Für die Germanen war die Linde der Liebesgöttin nach heilig. Diese stellt die Fruchtbarkeit, Güte, Mütterlichkeit und Herzlichkeit dar. Sehr oft pflanzten die Germanen zahlreiche Linden auf Hügeln, denn diese stellten die Freiheitsbäume dar. Jeder der diese Linden auf dem Hügel erreicht, durfte nicht mehr angegriffen werden. Oft wurde der Lindenbaum in die Mitte des Dorfes gepflanzt und stellte die Rast und Besinnung dar, aber auch einen Treffpunkt wo die Dorfbewohner Nachrichten austauschten.

Robert Zepter

Artikel verfasst von

Robert Zepter

Robert Zepter ist ein erfahrener Forstwissenschaftler mit über 20 Jahren Praxis in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Holzhandel. Nach seinem Studium in Forstwirtschaft und Umweltmanagement arbeitete er als Berater für verschiedene Forstbetriebe und entwickelte Strategien zur nachhaltigen Nutzung von Holzressourcen. Seit 2010 ist er als freier Autor bei Brennando.de tätig und teilt sein umfangreiches Wissen in Artikeln und Büchern über die Themen Brennholz, nachhaltige Forstwirtschaft und erneuerbare Energien. Robert ist überzeugt, dass die Nutzung von Holz als umweltfreundliche Energiequelle entscheidend zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beiträgt.